Anfang der 70-Jahre übernahmen Ilka und Matthäus Beckers den elterlichen Hof von Alois Beckers. Der wurde aufgrund einer Maul- und Klauenseuche sowie einem Kriegsleiden des Vaters schon in den 60-Jahren nicht mehr aktiv bewirtschaftet.
Das Interesse an der Pferdehaltung lag bei beiden im Blut; zum einem aus der elterlichen Landwirtschaft, zum anderen war Ilkas Vater lange Jahre als Holzrücker mit Pferden eng verbunden.
Nach kurzer Überlegung kam man schnell auf die kleinen Blonden aus Südtirol. Die Zuverlässigkeit, Ausdauer und Ehrlichkeit der Haflinger hatten es den beiden angetan.
Ein robuster Allrounder wie er nicht besser ins Allgäu passen kann.
So kam 1972 die Stute Panja, aus Stüwer und Pizza auf unseren Hof in Gebrazhofen zur Welt.
Sie gilt als Stammmutter unserer Zucht.
1974 und 75 belegte man diese Panja mit dem Ausnahmehengst Naxos. Es entstanden daraus Piroschka und Palü, auf denen die weitere Zucht aufgebaut wurde.
1981 hatte sich der Bestand nun so vergrößert, dass man Überlegungen anstrebte, die kleine Haflingerzucht rentabler zu gestalten. Der Grundgedanke war, dass die Pferde sich selber tragen würden. Dabei stieß man auf die heilende Kraft der Stutenmilch. Da diese Anfang der 80er Jahre noch ein sehr unbeschriebenes Blatt war, und man von den wenigen schon produzierenden Betrieben nur spärlich Auskünfte erhielt, musste vieles ausprobiert und angeeignet werden. Doch es lief mit kleineren Schwierigkeiten gut an.
1984 musste ein eigener Hengst her. Die Suche gestaltete sich sehr schwierig, da die Ansprüche der Gestütsleiter hoch waren. Nach endlosen Reisen durch ganz Deutschland wurde man doch tatsächlich am Telefon fündig.
Herzbube, Sohn von Hofmarschall, in den sich Ilka und Matthäus schon auf der DLG in München verliebt hatten, sollte es sein.
Dieser gekörte, aber noch ohne Leistungsprüfung, Hengst kam nach kurzer Zeit im Allgäu in das Haupt- und Landgestüt nach Mahrbach, wo er eine Ausbildung im Fahren, Reiten und Freispringen genoss und auch die Zugleistungsprüfung absolvierte. Den Eindruck, den er dort hinterließ, war so gut, dass er in den nächsten Jahren von den Mahrbachern auf die Beschehl-platte nach Leutkirch angepachtet wurde.
1985: Rücknahme aller Pachtflächen; dies stellte die optimale Versorgung der Pferde mit bestem Allgäuer Grundfutter dar, durch die extensive Bewirtschaftung der wertvollen Streuwiesen, die nur so im Allgäu vorkommen.
1989: Kauf der ersten Gefriertrocknungsanlage. Dies kam zustande (um die Produktpalette zu erweitern) um auch diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben, größere Mengen tiefgefrorene Stutenmilch zu lagern, gerecht zu versorgen.
1991 musste ein zweiter Hengst her. Die Wahl fiel auf den aus Augsburg (Bayern) stammenden Namo Nairobi. Er überzeugte durch seinen guten Umgang und gutes Sozialverhalten, z. B. gefahren 4-spännig mit 3 Stuten.
1995 wurden die Stallungen umgebaut und weitere Wiesen und Weideflächen aus der Umgebung wurden dazugepachtet.
1996: Jubiläum 10 Jahre Beckers Pferde auf der Sommeralm in Steibis, unterhalb des Hochgrats.
1999: Beitritt bei Bioland, die Flächen wurden schon vorher extensiv bewirtschaftet
und die Pferde in Boxen mit täglichem Auslauf gehalten.
2000 machte Thomas Beckers eine Ausbildung zum anerkannten Pferdehalter.
In diesem Jahr wurde der BVDS gegründet, ein für uns wichtiger Verband, der die Stutenmilchproduzenten unterstützt .
2006 kam der dritte Hengst auf den Hof: Maron, ein leicht arabischer, dunkler Fuchs mit weißem Behang und bestem Charakter. Es stellte sich bei uns auch nie die Frage über Edelblut oder normaler Haflinger. Nach fast 40 Jahren Zuchterfahrung zählt nicht so sehr das Araberblut, sondern ein guter Charakter und ein gutes Fundament.
2007 Übergabe an Thomas, der den Betrieb so weiterführen möchte, wie es seine Eltern begonnen haben.
2008: Das 200. Fohlen wird geboren. Ein Grund zu feiern, da in über 35 Jahren keines unserer Fohlen oder Pferde an einen Metzger verkauft wurde und dies auch in Zukunft nicht passieren wird. |